Die Entscheidung

Es ist wichtig, offen und ehrlich über die Situation und die Gründe für den Eintritt in ein Pflegeheim zu sprechen. Laden Sie alle an der Pflege und Betreuung beteiligten Personen an einen runden Tisch ein und besprechen Sie die Situation und die organisatorischen Aspekte eines Eintritts ins Pflegeheim. Idealerweise beziehen Sie die pflegebedürftige Person in dieses Gespräch ein. Wichtig ist auch die Einschätzung des Gesundheitszustandes und die Empfehlung des Hausarztes.
Tipps, um es mittragen zu können …
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Den hochaltrigen Menschen mit Worten und/oder Gesten „an der Hand nehmen“ und begleiten!
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Ehrlich sein – auch wenn es der/die Betroffene vielleicht auch nicht mehr aufgrund einer demenziellen Veränderung verstehen kann.
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Aktiv zuhören und die Nöte spüren!
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Emotionen ernst nehmen und Raum geben!
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Da sein und Nähe zeigen!
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Positives aufzählen, aber nicht „schönreden“, z.B. Versprechen machen, die nicht einhaltbar sind (dass fern vom Pflegealltag Zeit sein wird für schöne Dinge, wie Spazierengehen ...etc).
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Weniger ist oft mehr: die Hand auf die Schulter legen oder die Hand drücken ist oft hilfreicher als leere Worte! Man darf auch als Angehörige/r sprachlos sein.
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Dem/der Angehörigen durch Worte, Gesten und Taten symbolisieren: du bist nicht allein, ich lasse dich nicht allein!
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Keine falschen Hoffnungen wecken: z.B. „Probieren wir es doch einmal und dann kannst du ja wieder heimkommen“.
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Sich ggfs. Hilfe/Begleitung holen. Menschen zur Seite holen, die richtige Worte finden können.
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Verabschiedung von zuhause ermöglichen. (Abschieds-Kaffeekränzchen, Ritual zum Auszug, Abschiedsparty …).
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Gemeinsam Lieblingsdinge aussuchen und im neuen Wohnraum dekorieren.
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Animation des PH miteinbeziehen und über Hobbys informieren.
Nicht zu empfehlen …
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Auf plumpe Floskeln wie „Wird schon wieder“, „Die Zeit heilt alle Wunden“, oder „Ein echter Indianer weint nicht“ verzichten!
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Gleich nachdem die Bewohnerin ausgezogen ist den Hausstand auflösen.
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Nicht mit Härte und Disziplin „drüberfahren“, Verständnis dafür zeigen, dass ein Mensch ein Zuhause verlässt.
Viele Angehörige berichten letztendlich, dass es befreiend war nach Jahren der häuslichen Pflege wieder Zeit zu haben für den/die Angehörigen, so widersprüchlich dies klingen mag. Aber sie konnten sich fern vom Pflegealltag auf ihn einlassen, sich Zeit nehmen ihm vorlesen, die Hand halten, spazieren zu gehen oder gemeinsam Musik zu hören. Sie beide sollten es sich wert sein.